Challengers noch nicht ganz in der Bundesliga angekommen

Strahlend blauer Himmel, 30° Celsius und dennoch hätte es um ein Haar ein Rain-Out gegeben. Der Rasensprenger über dem Infield lief bei der Ankunft der Spielerinnen auf Hochtouren und dies offensichtlich schon seit Stunden. Die Elektronik ließ sich durch den Platzwart nicht abstellen, Anrufe beim Sportamt, Gartenbauamt und der privaten Platzpflegefirma verliefen wochenendbedingt erfolglos. Erst zwei Stunden vor dem Spiel konnte die Anlage durch Berlins Catcherin Nici Lautenschläger abgestellt werden. Bis Spielbeginn brachten die Berliner Coaches und eine Handvoll Helfer mit Unterstützung des sonnigen Wetters das Feld in einen spielfähigen Zustand.

In den Spielen merkte man dann, dass die Abstimmung in der Berliner Mannschaft noch nicht stimmte und man sich an das Bundesliga-Tempo noch gewöhnen muss. Dies galt sowohl für die Offensive als auch für die Defensive. Mit 9:14 Basehits im ersten sowie 7:10 in zweiten Spiel konnte man in dieser Hinsicht zwar einigermaßen mithalten und insgesamt sogar 17:24 beziehungsweise 20:21 Läufer auf Base bringen, die Verwertung der Chancen war jedoch noch mangelhaft, das Kieler Baserunning flinker, gnadenloser und intelligenter. Viermal konnte Kiel Doubleplays aus Line-Outs im Infield erzielen, auf der Gegenseite gelang dies nur Shortstop Jovana Gehle einmal, als sie im Fallen nach dem Catch irgendwie noch ihren Fuß auf die zweite Base brachte.

Spiel 1:
Das Pitcherduell im ersten Spiel lautete Andrea Rochel (Berlin) gegen Mara Lagler (Kiel).
Im 1. Inning konnte Kiels Leadoff Caroline Staecker per Bunt auf Base kommen, stahl die zweite Base und punktete auf einen Wildpitch, der das dritte Aus per Strikeout bedeutet hätte und erst bei dem Versuch, daraus auch noch die zweite Base zu erreichen zum Ende des Halbinnings führte. Im Gegenzug konnten die Challengers ihre beiden ersten Hitter per Walk und Error auf Base bringen, eines der Line-Out-Doubleplays und ein Groundout ließen Leadoff Julia Koska jedoch auf der zweiten Base stranden. Der harte Linedrive von Mara Lagler konnte anschließend von Julia Koska auf der dritten Base zwar noch in ein Flugaus verwertet werden, dann folgten jedoch fünf Singles und ein Walk, die zu vier Punkten für Kiel führten. Die Berlinerinnen ihrerseits konnten ihre beiden Singles nicht in Punkte ummünzen, da ein weiteres Line-Out-Doubleplay den Angriffschwung unterbrach.
Im 3. Inning schlug die untere Hälfte der Kieler Lineup erneut zu und konnte drei Punkte aus vier Singles produzieren. Berlin brachte erneut die beiden Leadoffs auf Base und konnte sie diesmal zur Verkürzung unter die Seven-Run-Ahead-Rule zum 2:8 um die Bases bringen. Den Punkt von Teresa Dieffenbach im 4. Inning konnte Geburtstagskind Roxana Neuber gleich wieder ausgleichen. Im 5. Inning konnte Melanie Sander als Relieverin für Berlin eingesetzt werden, die zunächst aufgrund einer Handverletzung geschont werden musste. Sie schaffte es, die Kieler zwei Innings punktlos zu halten, aber auch die Challengers konnten ihre zwei Doubles und zwei Singles nicht für zählbare Erfolge nutzen, wobei ein schöner Fake von Kiels Catcherin Teresa Dieffenbach auf einen ähnlich schönen Bunt von Lilli Patzek zu einem Rundown zwischen Home und Third führte. Melanie Sander musste sich dabei nicht nur knapp aus geben lassen sondern im folgenden Inning fünf Walks abgeben, die noch einmal zu vier Runs für Kiel führten, während Berlin erneut einen Double nicht in Punkte verwandeln konnten.

Für die Seahawks war insbesondere die untere Hälfte der Line-Up erfolgreich. Während die ersten fünf Spielerinnen lediglich drei der dreizehn Punkte erlaufen konnte, führte Nina Ziffer mit drei Runs die zweite Hälfte an, Yvonne Galle und Antonia Ross konnten je zweimal punkten.

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Spiel 2:
Hinter dem Pitching von Anke Grewe konnten die Challengers das zweite Spiel dann bis ins 5. Inning offener gestalten, allerdings musste ein unerfahrenes und noch nicht eingespieltes Infield Lehrgeld bezahlen. Auf der Gegenseite rang Sarah Schülke als Starterin etwas mit der Kontrolle, konnte sich aber immer wieder in entscheidenden Momenten aus brenzligen Situationen heraus retten. Erneut gelang es Caroline Staecker, als Leadoff für Kiel den ersten Punkt zu erzielen. Emily Kaiserauer und Jovana Gehle konnten im Anschluss jedoch die erste Führung für Berlin erzielen. Bei nur einem Aus und geladenen Bases konnte Sarah Schülke jedoch mit zwei Strikeouts in Folge ein „big Inning“ für die Challengers verhindern.
Kiel holte sich die Führung gleich im 2. Inning wieder zurück und konnte drei Runs erzielen. Die Challengers brachten zwar Läufer auf Zwei und Drei, ließen sie dort jedoch stranden. Mit jeweils zwei Strikeouts hielt Anke Grewe die Seahawks nun für zwei Innings punktlos, während die Berlinerinnen durch Sophia Sager und drei folgende Walks zwischendurch im 3. Inning auf 3:4 heran kamen. Die geladenen Bases brachten aber keine weiteren Punkte mehr ein.
Im 5. Inning konnte Kiel noch einmal drei Punkte erzielen, wobei lediglich zwei Basehits erforderlich waren und zwei Berliner Errors ein Übriges taten. Ivonne Büchner konnte noch einmal für Berlin verkürzen, mehr Punkte konnten aus vier Walks in Folge jedoch nicht hergestellt werden, da ein weiteres Doubleplay aus einem Linedrive und ein leichtes Groundout das Inning beendeten. In den letzten beiden Innings konnten die Seahawks noch zwei bzw. einen Run erzielen, wobei der letzte Punkt des Spieles Antonia Ross, der eifrigsten Punktesammlerin für Kiel vorbehalten war.

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Andreas Buchholz
Berlin Challengers

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