Grizzlies starten in der Bundesliga

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„Nach 5 Jahren intensiver Aufbauarbeit war es einfach an der Zeit, diesen Schritt zu gehen“, kommentiert Sportdirektor Armin Hegen. Der „Schritt“, den Hegen meint, ist die Entscheidung, nach 2009 wieder eine Damenmannschaft in der Bundesliga zu melden. Bereits seit mehreren Jahren belegt die sehr junge Mannschaft regelmäßig den 2. Tabellenplatz in der Bayernliga (hinter den Augsburg Dirty Slugs); in der Bundesliga sind aber genügend Plätze für Teams frei, die bereit sind, sich dieser Herausforderung zu stellen. „Wir haben das innerhalb der Mannschaft zur Diskussion gestellt, und eine Mehrheit der Spielerinnen war dafür“, so Hegen, der die Mannschaft in den letzten Jahren gecoacht hat. Die intensive Nachwuchsarbeit hat unübersehbare Früchte getragen: So konnte das U16-Softballteam der Grizzlies in den Jahren 2010 – 2012 dreimal in Folge den Deutschen Meistertitel gewinnen; 2013 und 2014 wurde man Vizemeister. Das U19-Team konnte nach einem tollen 3. Platz bei der DM auf heimischem Boden 2013 in der vergangenen Saison erstmals den Deutschen Meistertitel holen. Folglich wird sich die Bundesliga-Mannschaft zu einem großen Teil aus jungen Talenten dieser Teams zusammensetzen; dazu gesellen sich einige ältere Spielerinnen mit einem großen Erfahrungsschatz – eine vielversprechende Mischung.

Zum Beginn der Hallensaison 2014/2015 hat Hegen das Zepter an einen Coach übergeben, der seinerseits über viel Erfahrung im Softball – und auch in der Bundesliga – verfügt: Clemens Dauster hat u.a. von 2006 bis 2013 in der Softball-Abteilung der Haar Disciples gecoacht und sich nach der Trennung vom Verein entschlossen, die Grizzlies bei ihrem „Abenteuer“ zu unterstützen. Zudem trainiert er seit 2011 die U19-Softball-Bayernauswahl und war von 2009 bis 2013 als Assistant Coach für das österreichische Softball-Nationalteam tätig. Auch bei den Grizzlies ist er kein gänzlich unbekanntes Gesicht, hat er doch 2002 und 2003 die 1. Herrenmannschaft gecoacht.

In Dausters Augen besteht die Hauptaufgabe für diese Saison darin, „ … dass wir uns möglichst schnell an das Niveau der Liga anpassen – vor allem im Pitching und Hitting – und dann in der Rückrunde das ein oder andere Team möglichst lange ärgern. Das Wintertraining lässt sich gut an, die Mädels ziehen gut mit und arbeiten hart – das stimmt mich für die Saison verhalten optimistisch.“

Unterstützung beim Trainieren der so wichtigen Disziplinen des Pitching und Hitting erhält der neue Headcoach u.a. von Mandy Phillips (Pitching), Spielerin im Haarer Bundesliga-Team; zudem wird von Mitte April bis Mitte August der erfahrene US-Softballcoach Mike Pullias mit dem Team insbesondere am Hitting arbeiten.

freising-grizzlies_100pMit Steffi Graml und Christina Dietrich kehren zwei erfahrene Spielerinnen zu ihren Wurzeln bei den Grizzlies zurück, die nach der Auflösung des Freisinger Bundesligateams zu den Disciples gewechselt hatten, um weiterhin in der obersten Liga spielen zu können. „Echte“ Neuzugänge sind Monika Hartl (Regensburg) und Christin Meilinger (Gauting); mit weiteren interessierten Spielerinnen befinden sich die Grizzlies derzeit im Gespräch.

Die Herausforderungen sind – neben dem rein sportlichen Aspekt – keinesfalls gering: Im Dezember fiel die Entscheidung des Deutschen Baseball- und Softballverbands (DBV), statt einer Aufteilung in eine Nord- und eine Südgruppe die Bundesliga eingleisig zu halten. Das bedeutet neben einem großen Zeitaufwand – insbesondere für die Spielerinnen, die noch in der Schulausbildung stecken – auch ein großes finanzielles Engagement, bedingt durch Reise- und Übernachtungskosten. Doch die Entscheidung „pro Bundesliga“ wurde ganz bewusst getroffen. Um auch für die finanziellen Herausforderungen gewappnet zu sein, wurde ein Sponsoring-Team gebildet, das sich um die Beschaffung von Geldern kümmert. Unterstützung – in welcher Form auch immer – ist jederzeit gern gesehen.

Am 26.04. starten die Grizzlies-Damen mit einem Heimspiel gegen die Mannheim Tornados in die Bundesliga-Saison. Spielbeginn ist um 13 Uhr; es werden wie üblich zwei Spiele hintereinander gespielt (Doubleheader).

Text: Irene Hilf – Foto: Dirk Steffen

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