Disciples mit gutem Saisonstart

Zum Saisonauftakt haben die Disciples mit zwei Siegen gegen Karlsruhe für ein erstes positives Ausrufezeichen gesorgt. In der Sportanlage Eglfing behielten die Haarer Damen gegen den direkten Playoff-Konkurrenten im ersten Spiel vorzeitig mit 10-3 und im zweiten Spiel mit 3-0 die Oberhand. Im zweiten Spiel wusste Morgan Melloh als Werferin zu überzeugen. Ein No-Hitter mit 17 Strikeouts fand Eingang ins Spielprotokoll.
Für das nächste Wochenende wird am Samstag im Spiel gegen Heidelberg das erste Duell zweier amerikanischer Werferinnen erwartet. Die Zuschauer dürfen gespannt sein, in welcher Form sich die Disciples in diesem Doubleheader präsentieren werden.

Spiel 1: Nicht aus der Ruhe bringen lassen
Nach einem etwas wackeligen Start – die Cougars gingen im ersten Durchgang mit 2-0 in Führung – ließen die Disciples nicht locker. Sie blieben bei ihrem Konzept und setzten mit harten Schlägen die Verteidigung der Cougars weiter unter Druck. Im Gegensatz zum ersten Durchgang, als die guten Schläge noch den Handschuh der Verteidiger trafen, wendete sich dann alsbald das Blatt und die Lücken taten sich auf.
Doch zu Beginn des Spiels waren es mit einem Aus ein Single von Teresa Stiglic und ein Walk für Steffi Sachers, die die Haarer Starting Pitcher Steffi Graml-Huber unter Druck setzen sollten. Ein Sliding Catch zum zweiten Aus im Centerfield durch Sarah Ziegler auf den Schlag von Sophie Kirsten schien bei Läufer auf drei und zwei Unheil von den Disciples abwenden helfen. Doch ein weiter Schlag ins Leftfield durch Helena Crowell, der fast noch von Christina Dietrich dort erlaufen wurde, brachte die ersten zwei Punkte für Karlsruhe nach Hause zum 0-2, ehe ein anschließendes Caught Stealing an der dritten Base diese erste Offensive beenden sollte.
Im Gegenzug brachten drei harte Kontakte der Disciples zwar auf einen Fehler der Cougars Defensive den ersten Baserunner gegen Pitcher Johanna Möhring – doch damit war es erst einmal um die Offensive der Disciples geschehen.
Durchgang zwei sollte aus Cougars Sicht dazu dienen, die Führung auszubauen. Doch außer einem Walk für Lisa Kälblein kamen nur drei Groundouts im Infield zustande. Ganz anders entwickelte sich die Offensive der Disciples. Startete Christina Dietrich mit einem wichtigen Walk, so war es bei einem Aus der Comebacker von Dilsâd Babayigit, der nicht zum vorderen Aus an der zweiten Base verwertet werden konnte. Basehits von Sarah Ziegler und Sonja Heiß als unterem Teil der Lineup waren der „Hallo wach“-Ruf für die Disciples. Nicht nur war der 1-2-Anschluss nach Hause gekommen, sondern der obere Teil der Lineup machte ebenfalls produktiv weiter. Singles von Mandy Phillips und Fridi Meinck und Hit by Pitch für Nadine Lütticke und Walk für Christina Dietrich waren die Grundlage für vier weitere Runs der Disciples zur 5-2-Führung.
Mit dieser Führung im Rücken konnten im Durchgang drei auch ein Walk für Teresa Stiglic und ein Single für Sophie Kirsten den Disciples nichts weiter anhaben. Während diese beiden Baserunner stranden sollten, sorgten bei den Disciples zwei Walks für Sarah Ziegler und Sonja Heiß bei einem Aus dafür, dass nach einem weiteren Aus und einem Single von Maike Schütt es Nadine Lütticke vorbehalten war, mit einem Two-out-two-RBI-Single für das 7-2-Zwischenergebnis nach drei Spielabschnitten zu sorgen.
In Durchgang vier wechselten die Disciples. Im Pitcher Circle war nun Elisa Diefenbach am Start. Sie fand gut ins Spiel und zwei Strikeouts und ein Groundout im Infield sorgten schnell dafür, dass das Angriffsrecht wieder wechselte. Elisa Diefenbach war es auch, die mit einem Double selber auf Base kommen sollte und nach einem weiteren Single bei zwei Aus auf einen Fehler der Cougars das 8-2 markieren konnte.
Im Anschluss zeigte die Defensive der Disciples das erste und – wie sich herausstellen sollte – einzige Mal an diesem Tag Unaufmerksamkeiten. Mit zwei Fehlern im Outfield gelang es den Cougars ihren dritten Punkt zu markieren. Ein Infield Single von Steffi Sachers brachte noch einmal einen weiteren Läufer. Doch auch der Sac Bunt von Sophie Kirsten, der zwei Runner in Scoring Position brachte, blieb am Ende ohne weitere Konsequenzen, da ein Flugball zu 1B Nadine Lütticke diese Karlsruher Offensive beendete.
Maike Schütt kam für die Disciples im Gegenzug mit Hit by Pitch als Leadoff auf die erste Base. Mit einem Aus erarbeitete sich Fridi Meinck einen Walk, so dass der Punkt, der das Spiel vorzeitig beenden würde, bereits auf Base kam. Ein wunderschöner Double von Christina Dietrich brachte alle Läufer zwei Bases weiter und den entscheidenden Punkt auf das dritte Base. Nun sollte es Pinch Hitter Morgan Melloh vorbehalten bleiben, den letzten Schlag des Spiels zu landen. Ihr Flugball konnte zwar noch von der Karlsruher Defensive durch CF Ruth Carisius entschärft werden. Doch Fridi Meinck am erfolgreichen Tag-up vom dritten Base zu hindern, war nicht mehr drin, so dass das 10-3 den Weg zum vorzeitigen Sieg nach Hause fand.

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Spiel 1: Gutes Pitching auf beiden Seiten – Morgan Melloh mit „No-hit-17-k“-Premiere
Lange Zeit bot sich den zahlreichen Zuschauern in der Sportanlage Eglfing das immer gleiche Bild. Die US-Amerikanerin Morgan Melloh dominierte die Karlsruher Offensive mit ihrem variantenreichen Pitching. Und Steffi Küpers sorgte mit ihrer Erfahrung und ihrem Können dafür, dass die Haarer Batter verzweifelt ihren Durchbruch suchten.
Die Geschichte der ersten drei Durchgänge ist schnell erzählt. Karlsruhe war sichtlich erstaunt über das gute Pitching von Morgan Melloh. Ein Kontakt im Infield und ein Walk, der zu einem Caught Stealing verwertet werden konnte, waren neben sieben Strikeouts die einzige Ausbeute für Karlsruhe. So kam es, dass Karlsruhe in Durchgang vier erst die zehnte Schlagfrau an den Start bringen sollte. Doch auch bei Haar sah es nicht viel besser aus. Außer einem Leadoff-Walk für Christina Dietrich in Durchgang zwei und einem Two-out-single von Mandy Phillips gab es nicht viel Zählbares für die Disciples. Zwar gab es auch gute Kontakte, wie der Linedrive von Maike Schütt in Durchgang eins und der harte Schlag von Dilsâd Babayigit zum letzten Aus in Abschnitt zwei. Doch die aufmerksame Defensive – hier CF Ruth Carisius und LF Carmen Thiemecke – sorgte für die notwendigen Aus, die oftmals durch harmlose Schläge der Disciples viel zu leicht Wirklichkeit wurden.
Auch der vierte Spielabschnitt änderte nichts an diesem Bild. Ein zweiter Walk in diesem Spiel für Karlsruhe durch Steffi Sachers und zwei Baserunner für Haar auf einen Infield Error und einem Single von Christina Dietrich waren die jeweils magere Ausbeute.
Erst Spielabschnitt fünf änderte etwas an diesem Spielverlauf. Nicole Bajt eröffnete für Haar diesen Durchgang mit einem Single. Auch dieser Erfolg vom unteren Teil der Lineup ließ die Disciples wieder erwachen. Bei einem Aus und Nicole Bajt war es ein Bunt Single von Mandy Phillips, der für Runners in the Corners sorgen sollte. Hierbei versuchten die Disciples knapp vergeblich aus einer Unachtsamkeit der Cougars Defensive Kapital zu schlagen, doch Nicole Bajt konnte knapp an der Homeplate noch ausgeworfen werden. Mit Mandy Phillips auf dem zweiten Base und zwei Aus war es Maike Schütt, die mit einem mächtigen Schlag direkt in den Outfieldzaun nicht für einen Double, sondern auch für die 1-0-Führung der Disciples sorgen sollte.
Der Rest ist schnell erzählt. Im sechsten Spielabschnitt brachten die Disciples Fridi Meinck als Leadoff mit Walk auf Base. Ein Flyout später waren es zwei Singles von Elisa Diefenbach und Dilsâd Babayigit, die die Bases laden sollten. Nun sollte Morgan Melloh als Pinch Hitter selber dafür sorgen, dass die Führung der Disciples größer wurde. Ein harter Single brachte das 2-0 für die Disciples nach Hause. Elisa Diefenbach war es abschließend vorbehalten, auf einen Wild Pitch noch das 3-0 zu markieren.
Dieses 3-0 sollte nach einem weiteren 1-2-3-Inning der Haarer Defensive in Abschnitt sieben auch den Endstand markieren.

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Mit diesen Auftaktsiegen haben die Disciples eine gute Grundlage für einen guten Saisonstart hingelegt. Doch es waren nicht nur zufriedene Gesichter auszumachen. Vielmehr gab es viele kritische Stimmen im Team, die deutlich machten, dass im zweiten Spiel deutlich zu wenig Druck in der Offensive aufgebaut wurde. „Die Chemie in der Mannschaft stimmt“, stellte Coach Ingo Leven nach dem Spiel gemischt zufrieden fest. „Die Spielerinnen sind selbstkritisch genug, nicht nur zufrieden auf Ergebnisse zu schauen, sondern sich vielmehr an den eigenen Ansprüchen zu messen. Damit ist für uns die weitere Grundlage in den kommenden Wochen gelegt.“
Wie sehr die Disciples dabei den eigenen Ansprüchen gerecht werden können, lässt sich schon sehr bald wieder in Haar in Augenschein nehmen. Der Spielplan will es so, dass bereits am kommenden Wochenende am Samstag das nächste Heimspiel auf die Disciples wartet. Gegen die Heidelberg Hedgehogs steigt am Samstag ab 13 Uhr das nächste Mal Softball Bundesliga in der Sportanlage Eglfing. Dabei treffen die Disciples auf eine alte Bekannte. Kristina DeMello, die bereits letztes Jahr als amerikanische Werferin Heidelberg sehr gut verstärkte, ist auch in 2012 für die Hedgehogs im Einsatz. Die Zuschauer dürfen sich also auf zwei gute Spiele freuen. Entsprechende kulinarische Gaumenfreuden wird es wie gewohnt zusätzlich geben.

Ingo Leven
Haar Disciples

Fotos: Janina Kufner

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