Seahawks gehen gegen Cardinals unter

Obwohl man sich doch so viel vorgenommen und sich zumindest in einem der beiden Spiele Chancen ausgerechnet hatte, kam es wie so oft im Leben anders als man es gedacht oder gehofft hatte.
Daran war zum einen die Unfähigkeit der Seahawks Schuld, die einfachsten Spielzüge zu Wege zu bringen. Zum anderen lag es allerdings auch an der gnadenlosen Offense der Cardinals.

Spiel 1
Nach dem ersten Inning sah es zunächst noch so aus, als würden die Seahawks an diesem schönen, wenn auch noch ein wenig kühlen, Softball-Tag mit den Gästen aus Köln mithalten können. Im Nachhinein kann man sagen, dass die Kölner wohl erst noch Schwung holten, um dann Inning für Inning immer mehr in Fahrt zu kommen und die Seahawks in Grund und Boden zu spielen. Die Kombination aus Schwierigkeiten in der Defense mit fehlender Durchschlagskraft in der Offense wäre aus Sicht der Seahawks allein schon problematisch gewesen. Da die Gegnerinnen dazu aber auch noch jeden Ball in Offense und Defense optimal verwerteten, erreichte das Ergebnis eine schwindelerregende Höhe. Insbesondere die starke Offense der Cardinals ist hier herauszuheben, die Starting Pitcherin Mara Lagler große Probleme bereitete. Von Schlagposition 1 bis 9 war praktisch jede Spielerin in der Lage, den Ball weit zu transportieren. Selbst die zahlreichen Pitcher-Wechsel auf Seiten der Seahawks konnten die Cardinals-Offensive nicht stoppen oder zumindest verlangsamen. Die Offense der Seahawks auf der anderen Seite stellte die gegnerische Defense vor nahezu keine Probleme. Zwar konnten die Seahawks im vierten Inning noch einmal vier Runs nachlegen, aber zu diesem Zeitpunkt hatte man das Spiel schon lange aus der Hand gegeben. Sechs Errors der Seahawks sprechen hier deutliche Bände.
Aus der sehr ausgeglichenen Cardinals Offense ist besonders Johanna Sckaer hervorzuheben, die drei für vier schlug, selbst fünf Runs beitrug und dazu noch drei Punkte nach Hause schlug. Für die Seahawks ist zumindest Theresa Diefenbach zu nennen, die zwei für zwei schlug.

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Spiel 2
Nach der verstörenden Leistung im ersten Spiel wollten sich die Seahawks im zweiten Spiel zumindest schadenbegrenzend gut verkaufen. Obwohl auch dieses Spiel am Ende sehr klar zugunsten der Cologne Cardinals endete, so muss man sagen, dass dies zumindest in Zügen gelang. Man musste mit wenig zufrieden sein…
So stand die Kieler Defense um Pitcherin Sarah Schülke nun sicherer und die Cardinals taten sich zumindest anfangs des zweiten Spiels offensiv ein wenig schwerer. Sie erarbeiteten sich zwar Inning für Inning ihre Runs, doch zumindest die vernichtenden Innings des ersten Spieles blieben aus. Dies sollte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Cardinals offensiv immer noch eine Macht waren. Die Seahawks Offense konnte auf ihrer Seite gegen US Pitcherin Michelle Lewis wenig ausrichten. Zwar hatte man hier und da „Kontakt“, doch bis auf zwei Hits konnte die Cardinals Defense alle Schlagversuche entschärfen.
Herauszuheben ist in diesem zweiten Spiel vor allem Cardinals-Pitcherin Michelle Lewis als Winning Pitcher (5.0 IP, 0 ER, 1 Walk, 5 Strike-Outs).

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Insgesamt sind die Seahawks nach den beiden Auftaktsiegen in Berlin nun in der Realität der Bundesliga angekommen. Obwohl man schon vorher wusste, dass es noch viel zu tun gibt, um sich leistungsmäßig den anderen Teams anzunähern, verdeutlichen plastische Erfahrungen wie diese die Notwendigkeit noch einmal. Bis zum nächsten Spiel in vier Wochen wird man Einiges in Sachen Abstimmung tun, um sich gegen die Hamburg Knights besser zu verkaufen. Wenn die Mannschaft es bis dahin schafft, das insgesamt vorhandene Potenzial auch abzurufen, sollte dies gelingen.

Inga Hahn    
Kiel Seahawks

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