Softball-Juniorinnen-DM: Mannheim siegt
Die Mannheim Tornados haben die Deutsche Meisterschaft der Softball-Juniorinnen (U19) am 12./13.10. in Freising gewonnen. In einem spannenden Finale schlugen sie Vorjahressieger Wesseling Vermins mit 14:11. Platz 3 belegten die gastgebenden Grizzlies, gefolgt von den Karlsruhe Cougars, den Haar Disciples und den Siegen Phoenix Steelers.
Für die Teilnahme an der Meisterschaft hatten sich jeweils die Erst- und Zweitplatzierten aus drei Landesverbänden (Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern) qualifiziert. Dabei gingen die Grizzlies erstmals als Bayerischer Meister in das Turnier.
Der Samstag begann nasskalt und ungemütlich; pünktlich zur großen Eröffnung durch Grizzlies-Abteilungsleiter Carsten Sperl und den Schirmherrn der Veranstaltung, Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher, fielen die ersten Regentropfen. Im Laufe des Tages wurde es dann Gott sei Dank trockener – wenn auch nicht viel wärmer –, so dass die Spiele planmäßig stattfinden konnten.
Die Grizzlies fanden sich durch die Einteilung durch den DBV mit den Mannheim Tornados und den Siegen Phoenix Steelers, die erstmals an einer Deutschen Meisterschaft teilnahmen, in Gruppe A, während die Disciples in Gruppe B mit den Karlsruhe Cougars und Titelverteidiger Wesseling Vermins zwei harte Nüsse zu knacken hatten.
Im ersten Gruppenspiel der Gruppe A – Grizzlies gegen Phoenix Steelers – wurden die Unterschiede zwischen den Mannschaften, bedingt durch unterschiedlich viel Spielerfahrung, schnell deutlich: Die Steelers konnten gegen Grizzlies-Pitcherin Vroni Listl nur wenige Hits landen; die Freisinger Mädels zeigten ihrerseits eine überzeugende Schlagleistung und gewannen das Spiel letztendlich mit 22:2.
Auf Platz 2 – dem Baseball-Feld der Grizzlies, auf dem eigens für die DM der Pitcher’s Mound abgetragen worden war – lieferten sich die Haar Disciples und die Karlsruhe Cougars ein Spiel auf Augenhöhe, das die Mädels aus Baden-Württemberg knapp mit 4:3 gewannen.
Anschließend trafen die Phoenix Steelers auf die starken Mannheim Tornados und mussten sich hier mit 1:17 geschlagen geben. Zeitgleich traf Wesseling auf Karlsruhe; in dieser Begegnung gelang es den Mädels von U19-Nationalcoach Udo Dehmel (Wesseling), einen 12:14-Rückstand gegen die Cougars im letzten Inning in einen 17:16-Sieg zu verwandeln. Es sollte nicht das letzte Mal an diesem Wochenende gewesen sein.
Die beiden letzten Begegnungen des Tages würden darüber entscheiden, welche Mannschaften in die Playoffs einziehen würden; dabei konnten sich die jeweils Erst- und Zweitplatzierten noch Hoffnungen auf den Titelgewinn machen.
Für die Disciples musste nun ein Sieg gegen Wesseling her, um die Chance auf den Finaleinzug zu wahren. Doch die Vermins waren ihnen immer ein kleines bisschen voraus, und im letzten Inning schaffte es die Mannschaft von Coach Ingo Leven nicht mehr, den Zwei-Punkte-Rückstand aufzuholen – Endstand 8:6 für Wesseling. Verständlicherweise war die Enttäuschung der Münchner Vorstädterinnen, die mit hohen Erwartungen in das Turnier gestartet waren, riesengroß.
Auch die Grizzlies mussten sich ihrem Gegner Mannheim geschlagen geben (3:6); aufgrund des Auftakt-Sieges gegen Siegen schlossen sie die Gruppenphase jedoch auf Platz 2 ab.
Der Sonntagmorgen begann allen Wettervorhersagen zum Trotz regnerisch, doch bis zum Beginn der ersten Spiele um 10 Uhr hatte es aufgehört zu regnen und die Sonne setzte sich immer mehr durch und bescherte Spielerinnen, Zuschauern und Helfern einen wunderschönen Herbsttag.
Im ersten Halbfinale der beiden Gruppenersten standen sich die Wesseling Vermins und die Mannheim Tornados gegenüber. Während Wesseling im ersten Halbinning keine Läufer nach Hause bringen konnte, ging Mannheim mit 2 Runs in Führung. Im zweiten Durchgang konterten die Nordrhein-Westfälinnen mit ganzen 7 Punkten, begünstigt durch Nervosität in der Mannheimer Defense. Fast das gesamte Spiel lagen die Tornados immer einen oder zwei Runs hinten, bis sie im 6. Durchgang mit 10:9 in Führung gehen konnten. Doch wie schon am Vortag hatte Wesseling im letzten Durchgang ein „Big Inning“, scorte ganze 6 Runs, gewann so mit 15:10 und zog als erstes Team ins Finale ein.
Zeitgleich kämpften Gastgeber Grizzlies und die Karlsruhe Cougars um ihre Chance auf den Einzug ins Finale. Die bayerischen Mädels des Trainerduos Armin Hegen/Dirk Steffen zeigten eine beeindruckende Offense-Leistung und leisteten sich auch in der Defense nur wenige Fehler; folglich gewann man mit 14:7.
Nun warteten einmal mehr die Mannheim Tornados auf den bayerischen Meister, doch in diesem Spiel war den Grizzlies die Schlagstärke vom Spiel zuvor abhanden gekommen; die Defense agierte nervös und unkonzentriert. Die logische Konsequenz war ein 10:0-Sieg der Tornados, die sich somit über die Finalteilnahme freuen durften. Für das junge Grizzlies-Team sprang mit dem dritten Platz eine bessere Platzierung als im Jahr zuvor heraus, und Coach Armin Hegen zeigte sich zufrieden mit der Leistung seiner Schützlinge: „Ich denke, wir haben mit Rang drei genau den Platz belegt, der uns zustand. Wir haben zweimal gegen Turniersieger Mannheim verloren. Die waren einfach besser, das muss man anerkennen“, sagte er.
Im Spiel um Platz 5 siegten die Haar Disciples gegen die Phoenix Steelers per Ten-Run-Rule nach dem 4. Inning.
Das Finale bot dann den zahlreichen Zuschauern einen packenden Kampf zwischen zwei Teams auf Augenhöhe, die sich gegenseitig nichts schenkten.
Ab dem dritten Inning lag Mannheim zwar kontinuierlich in Führung, doch Wesseling durfte als Heimteam nachschlagen, und man hatte die Mannschaft im Laufe des Turniers schon zweimal im letzten Inning zurückkommen und das Spiel für sich entscheiden sehen. Erwartungsgemäß blies das Team von Coach Udo Dehmel dann beim Stand von 14:6 zur Aufholjagd und erkämpfte sich tatsächlich bei zwei Aus noch ganze fünf Runs, doch es reichte nicht mehr, um das Spiel nochmals zu drehen. Nach dem erlösenden dritten Aus lagen sich die neuen Deutschen Meister-Mädels der Mannheim Tornados jubelnd in den Armen.
Bei der Siegerehrung erhielten Athina Zuber (Mannheim), Lisa Frener (Mannheim) und Julia Dickmeiss (Wesseling) die Individual Awards als Best Batter, Best Pitcher und MVP.
Text: Irene Hilf
Fotos: Wolfgang Triflinger
Turnier-Website: http://www.softball-juniorinnen-dm.de und
Facebook mit Fotoalben etc. https://www.facebook.com/pages/DM-Softball-Juniorinnen-2013
Alle Ergebnisse
Gruppenspiele
Datum Heim Gast Erg.
12.10.2013 Freising Grizzlies – Siegen Phoenix Steelers 22:2
12.10.2013 Karlsruhe Cougars – Haar Disciples 4:3
12.10.2013 Wesseling Vermins – Karlsruhe Cougars 17:6
12.10.2013 Siegen Phoenix Steelers – Mannheim Tornados 1:17
12.10.2013 Mannheim Tornados – Freising Grizzlies 7:3
12.10.2013 Haar Disciples – Wesseling Vermins 6:8
Tabelle Gruppe A
Team G V pct
Wesseling Vermins 2 0 1.000
Karlsruhe Cougars 1 1 .500
Haar Disciples 0 2 .000
Tabelle Gruppe B
Team G V pct
Mannheim Tornados 2 0 1.000
Freising Grizzlies 1 1 .500
Siegen Phoenix Steelers 0 2 .000
Spiel X*
13.10.2013 Mannheim Tornados – Wesseling Vermins 10:15
Spiel Y*
13.10.2013 Freising Grizzlies – Karlsruhe Cougars 14:07
Spiel Z
13.10.2013 Mannheim Tornados – Freising Grizzlies 10:0
Spiel um Platz 5*
13.10.2013 Siegen Phoenix Steelers – Haar Disciples 1:12
Finale
13.10.2013 Wesseling Vermins – Mannheim Tornados 11:14
*Heimrecht wurde ausgelost
Abschlusstabelle
1. Mannheim Tornados
2. Wesseling Vermins
3. Freising Grizzlies
4. Karlsruhe Cougars
5. Haar Disciples
6. Siegen Phoenix Steelers
Individual Awards:
Best Pitcher: Athina Zuber (Mannheim Tornados, links)
Best Batter: Lisa Frener (Mannheim Tornados, Mitte)
MVP: Julia Dickmeiss (Wesseling Vermins, rechts)