Unnötige Niederlagen bei widrigsten Bedingungen
Unnötige Niederlagen gegen Mannheim bei widrigsten äußeren Bedingungen
Die Nachholspiele gegen den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer aus Mannheim für die am 17.7. wegen Regens ausgefallenen Spiele mussten die Entscheidung um den zweiten Tabellenplatz bringen. Doch abermals standen die Witterungsverhältnisse einer Spieldurchführung unter normalen Bedingungen im Wege. Die in der Nacht über Karlsruhe gezogene Gewitterfront bescherte den Cougars schon am Morgen vor der Partie eine Extraschicht, um das Spielfeld wieder in einen bespielbaren Zustand zu versetzen. Und wieder hatte der Wettergott kein Einsehen mit den Karlsruherinnen und öffnete pünktlich zum Beginn des Pregames seine Pforten, um das schon arg strapazierte Feld erneut komplett unter Wasser zu setzen. Unter normalen Umständen hätte man die Spiele zu diesem Zeitpunkt absagen müssen, doch beide Teams waren sich einig, noch einen Versuch zu starten. Die Zuschauer und Spielerinnen fühlten sich sehr an die Verhältnisse des vergangenen Jahres in den Playoffs erinnert. Zweieinhalb Stunden lang wurde das Feld unter tatkräftiger Mithilfe von Fans und der Heimmannschaft wieder hergerichtet. Um 15:12 Uhr ging es dann endlich los. Es sollten sich zwei spannende ausgeglichene Spiele entwickeln, in denen es die Cougars versäumten, sich mindestens einen Win zu sichern. Besonders bitter, drei Feldfehler bei sechs Fehlern auf Mannheimer Seite im ersten Spiel resultierten in sage und schreibe 11 Unearned Runs und waren am Ende entscheidend dafür, dass Spiel 1 in Extra-Innings verloren wurde.
Spiel 1
Die Karlsruher Battery Steffi Küpers (Pitcher) und Theresa Stiglic (Catcher) musste gleich zu Beginn Singles gegen Mimi Kemmer und Sabrina Hemmerich abgeben, was Runners at the Corners bedeutete. Ein Sac Bunt und zwei produktive Groundouts später war Mannheim mit 2:0 in Führung gegangen. Doch die Cougars Antwort kam prompt. Leadoff Vanessa Heins durch Error auf Base gekommen, markierte nach Stolen Base und Single up the Middle von Theresa Stiglic den Anschlusspunkt und Stiglic selbst wurde nach Stolen Base und Wild Pitch durch ein Sac Fly von Steffi Sachers zum 2:2 Ausgleich nachhause geschlagen. Inning zwei wurde von beiden Pitchern – Mona Hörner bildete mit Janina Wziontek die Mannheimer Battery – punktelos gehalten.
Jeweils ein Run für beide Teams im dritten Durchgang: Mona Hörner für Mannheim per Single, Stolen Base und produktivem Groundout auf einen Sac Fly von Sabrina Hemmerich; Steffi Sachers nach Leadoff Triple auf Single von Brittany Rumfelt. Allerdings setzte Mitte des Innings erneut Regen ein, so dass die Partie für 15 Minuten unterbrochen werden musste. Schnell bildeten sich wieder Pfützen auf dem ohnehin schon vollgesogenen Spielfeld, die ein reguläres Weiterspielen in Frage stellten. Doch nach Aussprache zwischen Coaches und Umpires wurde die Partie in allseitigem Einverständnis fortgesetzt.
Im vierten Inning notierte der Scorer dann die ersten Unearned Runs gegen Karlsruhe. Ein Überwurf an die erste Base brachte Leadoff Janina Wziontek auf Base und resultierte in der Folge nach Double von Mona Hörner, einem Walk, Single von Jennifer Feret und einem produktiven Groundout in insgesamt drei Punkten zur 6:3 Führung aus Mannheimer Sicht. Abermals kam die Cougars Antwort umgehend. Ein perfekt gelegter Bunt von Julia Königs und Back-to-Back Singles für Vanessa Heins und Theresa Stiglic sorgten für den 6:4 Anschlusspunkt. Der folgende Linedrive ins Rightfield wurde von Jen Feret gerade noch aus der Luft gefischt. Ihr präziser Wurf Richtung Catcher ließ Vanessa Heins nach Rundown zwischen Drei und Home ausgehen. Besonders ärgerlich, weil Brittany Rumfelt im Anschluss Stiglic vom Second Base per Single ins Right-Centerfield zum 5:6 nachhause schlug. Es folgte ein fünftes Inning, in dem beide Pitcherinnen keine weiteren Runs abgaben.
Im sechsten Spieldurchgang misslingt den Cougars bei einem Aus ein Forced Play Versuch an der zweiten Base. Ein weiter Schlag von Jen Feret ins tiefe Centerfield kann von Ruth Charisius zwar in der Rückwärtsbewegung noch aus der Luft gefangen werden, bringt aber beide Runner per Tag-Up eine Base weiter und lässt Mannheim auf das folgende Single von Chrissi Bruckner wieder seine Führung auf 8:5 ausbauen. Pitcherwechsel auf Seiten Mannheims: Jutta Lehmeyer übernahm nun den Circle, um Julia Königs als Leadoff gegenüber zu stehen. Königs legt einen schönen Bunt und wird an Eins äußerst knapp ausgegeben. Hier hätte sich niemand auf Mannheimer Seite beschweren können, wenn der Call „safe“ gelautet hätte. Einem weiteren Groundout folgt ein Walk, worauf ein Feldfehler bei zwei Aus Brittany Rumfelt an den Schlag bringt. Ihr harter Schlag durchs Infield bringt zwei Runs über die Platte und sie selbst bis zur zweiten Base und lässt sie auf einen weiteren Feldfehler zum 8:8 ausgleichen.
Keine Runs für beide Teams im siebten Inning, so dass das Spiel in Extra-Innings gehen musste. Hier mussten die Karlsruherinnen einen wahren Alptraum durchleben. Ein Bunt bringt zunächst Läufer an den Ecken. Ein fallengelassener Ball an Eins bringt den Führungsrun für Mannheim bei immer noch keinem Aus. Bruckner sorgt per Single für das 10:8, bevor der Schlag von Karin Lorenz direkt zum Pitcher in das erste Aus verwandelt werden kann. Ein Single von Simone Gunst bringt den dritten Mannheimer Run in diesem Inning über die Platte. Mit dem folgenden Strikeout hätte das Inning eigentlich schon beendet sein können. Doch nun kam es knüppeldick für die Cougars. Vier Hits in Folge brachten vier weitere Unearned Runs zum 16:8 für Mannheim ins Ziel. Das Spiel schien entschieden, doch die Fächerstädterinnen zeigten Moral. Steffi Sachers sendete als Leadoff per Double das nötige Zeichen. Ein Intentional Walk gegen Brittany Rumfelt bringt Läufer auf Eins und Zwei und Leoni Winter an den Schlag, Ihr Groundball wird zum Forced Play an Zwei verwertet. Ruth Charisius harter Linedrive ins Leftfield kann nicht unter Kontrolle gebracht werden, findet den Weg bis an den Outfieldzaun und bringt die Punkte zum 12:16 über die Platte. Nachdem Carmen Thiemecke in ein Groundout geschlagen hatte, konzentrierten sich die letzten Hoffnungen auf Lisa Kälblein, die einen schönen Linedrive in die Left-Centerfield-Gap setzte, aber beim Versuch das Double zum Triple zu strecken an Drei knapp ausgegeben wurde.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | R | H | E | |
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2 | 0 | 1 | 3 | 0 | 2 | 0 | 8 | 16 | 15 | 6 | |
2 | 0 | 1 | 2 | 3 | 3 | 0 | 4 | 15 | 13 | 3 |
Spiel 2
Nachdem die erste Partie fast drei Stunden gedauert hatte, ging es nach nur 15 Minuten Pause um 18:20 Uhr schon weiter. Neben der Chance auf weitere Regenschauer, die sich zeitweise durch bedrohlich schwarze Wolken anzubahnen schienen, kam nun auch noch das Risiko eines Spielabbruchs wegen einbrechender Dunkelheit hinzu. Mannheim schickte abermals Jutta Lehmeyer in den Circle, auf Karlsruher Seite übernahm Brittany Rumfelt diese Aufgabe.
Und wieder sollte sich ein sehr knappes Spiel entwickeln, in dem die Cougars schon im ersten Inning durch zwei mentale Fehler entscheidend in Rückstand gerieten. Ein Strikeout gegen Leadoff Mimi Kemmer, die auf einen Drop von Rumfelt geschwungen hatte, berührte der Ball kurz den Boden bevor er im Handschuh von Catcherin Theresa Stiglic landete. Der Rest der Karlsruher Defensive schien dies nicht mitbekommen zu haben, so dass sich Stiglic keine Anspielmöglichkeit an der ersten Base ergab. Es folgte ein Sac Bunt von Sabrina Hemmerich, der nahe der Homeplate sein Ende in einer Matschpfütze fand. Statt das Aus an Eins zu suchen, wurde dem Ball solange zugeschaut, bis Runner und Batter-Runner nicht nur ein, sondern sogar zwei Bases vorgerückt waren. Statt zwei möglicher Aus sah man sich mit Läufern auf Zwei und Drei bei keinem Aus konfrontiert. Dies nutzte Kaleo Eldridge eiskalt, um per Sac Fly das 1:0 ins Ziel zu schlagen. Ein Single von Bruckner sorgte gar für die 2:0 Führung bevor das Angriffsrecht wechselte.
Von nun an entwickelte sich ein Spiel, das von den Pitchern auf beiden Seiten bestimmt wurde. Zwar gelang es den Karlsruherinnen immer wieder Kontakte zu machen, doch in der Regel fanden die Schläge den direkten Weg zu einem der Feldspieler, um in Routine Plays verwandelt zu werden. Die Cougars konnten lediglich im vierten Inning einen Run zum 1:3 erzielen, nachdem Rumfelt per Double auf Base gekommen war und auf zwei Wild Pitches scoren konnte. Zuvor hatte Karin Lorenz per Triple ihre Teamkollegin Chrissi Bruckner nachhause geschlagen, die ihrerseits nach langem At Bat per Single auf Base gekommen war.
Weitere Punkte sollte es auf beiden Seiten nicht mehr geben. Insgesamt konnten beide Teams jeweils vier Hits erzielen. Beide Defensivreihen blieben zumindest scoring-technisch fehlerfrei. Die Unkonzentriertheiten zu Beginn der Partie hatten den Ausschlag für die zweite vermeidbare Niederlage an diesem Tag gegeben.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | R | H | E | |
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2 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 3 | 4 | 0 | |
0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 1 | 4 | 0 |
Die Cougars empfangen nun am kommenden Samstag (3.9.) um 13 Uhr den amtierenden Deutschen Meister Wesseling Vermins zum Auftakt der Best-of-Five um den Einzug in die Final-4 Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Damit kommt es zu einer Wiederauflage des Playoff-Duells vom letzten Jahr. Dieses Mal wollen sich die Karlsruherinnen allerdings besser verkaufen als im letzten Jahr, als man drei Niederlagen einstecken musste.
Für die Cougars spielten: Vanessa Heins (2B, 1B), Theresa Stiglic (C), Kristin Ahlgrimm (PR), Steffi Sachers (SS), Brittany Rumfelt (1B, P), Leoni Winter (3B), Ruth Charisius (LF, CF), Carmen Thiemecke (DP), Bianca Eisele (CF), Lisa Kälblein (LF), Julia Königs (RF, 2B), Steffi Küpers (P), Melanie Thiemecke, Johanna Möhring, Sophie Kirsten
Rolf Hammer / Karlsruhe Cougars