Spannende Duelle auf Augenhöhe

Nach dem Doppelsieg des vergangenen Wochenendes gingen die Kiel Seahawks selbstbewusst in das Duell gegen die Brauweiler Raging Abbots. Allerdings waren die knappen Spiele und Niederlagen der vergangenen Saison noch präsent genug, um die Gäste aus Brauweiler nicht zu unterschätzen.

Spiel 1:
Bei bestem Softballwetter ging es – aus zweierlei Gründen etwas später als geplant – in die Partie gegen die Raging Abbots. Der unschöne Grund: Umpire und Scorer waren in einem Stau hängen geblieben. Der schöne Grund: die Seahawks ehrten ihre langjährige Pitcherin Nina Ziffer mit einem zeremoniellen „First Pitch“ und der Enthüllung ihrer „Retired Number“ an der Seahawks „Wall of Fame“. Letzten Endes ertönte das „Play Ball“ also gut eine halbe Stunde später als geplant.
Wie sich zeigte, dauerte es aber bei den Kielerinnen bis zum dritten Inning, bis sie realisierten, dass das Spiel tatsächlich angefangen hatte… Nachdem man bereits im ersten Inning zwei Runs der Gegnerinnen hatte hinnehmen müssen, schaffte man es erst dann, die Gäste punktemäßig wieder einzuholen und in Führung zu gehen. Das vierte Inning blieb dann beiderseits punktelos, doch das fünfte Inning sollte für die Gastgeberinnen schließlich den entscheidenden Durchbruch bringen. Hier sicherten sie sich fünf Runs, die den zumindest auf dem Papier ungefährdeten Sieg bedeuteten. Auf dem Feld war das Spiel allerdings bis zu diesem Zeitpunkt alles andere als klar. Obwohl Seahawks-Pitcherin Mara Lagler die gegnerische Offensive gut im Griff hatte, konnte die eigene Offensive gegen Brauweilers Pitcherin Yvonne Imfeld bis dahin keine entscheidenden Akzente setzen bzw. Punkte erzielen. Nach und nach wurde das Spiel immer spannender. Verschiedene Run-downs, schöne Spielzüge und knappe Plays machten das Spiel sowohl für die Akteure als auch für die Zuschauer sehr interessant. Die Seahawks hatten schließlich das bessere Ende für sich und gewannen das erste Spiel mit 8 zu 3.
Offensiv zeichneten sich auf Seiten der Seahawks Julia Drews (2 für 2, 2 Runs), Theresa Diefenbach (2 für 4, 1 Run, 1 RBI) und Inga Hahn (3 für 3, 2 Runs, 1 RBI) aus. Auf Seiten der Abbots konnte Kelsie Jensen mit 2 für 3, 1 Run und 1 RBI überzeugen.
Defensiv hielt Seahawks-Catcherin Theresa Diefenbach mit zwei von insgesamt vier! Caught Stealings an diesem Tag die gegnerische Offensive kurz.

Spiel 2:
Mit dem so wichtigen Sieg im ersten Spiel in der Tasche gingen die Seahawks in das zweite Spiel des Tages. Das Pitcher-Duell hieß nun Vivian Melzer gegen Courtney Auger. Hier erwischte Seahawk Vivian Melzer den besseren Start. Bis ins fünfte Inning hinein konnten sie und ihre Defense gegnerische Punkte verhindern und die bereits im ersten Inning herausgearbeitete Führung halten. Aufgrund von Abstimmungsproblemen konnten die Seahawks in besagtem fünften Inning einen hohen Flyball Richtung Centerfield nicht zu einem Aus verwerten und mussten dadurch zwei Runs hinnehmen, die die Abbots im sechsten Inning noch um zwei weitere Runs ausbauen konnten. Erneut war die Spannung fast greifbar, insbesondere dann, als die Gastgeberinnen im sechsten Inning noch den Anschluss-Run erzielten. So keimte noch einmal Hoffnung auf, das Spiel drehen zu können, und die lupenreine Defensive im siebten Inning um die nun eingewechselte Mara Lagler nährte diese Hoffnung zusätzlich. Leider konnte die Seahawks-Offensive trotz Runner auf Base im siebten Inning keinen Punkt mehr erzielen und so musste man sich nach großem Kampf schließlich knapp mit 3 zu 4 geschlagen geben.
Highlights dieses Spieles waren beiderseits die Leistungen der Pitcherinnen. Abbot Courtney Auger erzielte insgesamt elf Strike-Outs. Vivian Melzer erzielte neun und Mara Lagler dazu noch zwei – insgesamt also ebenfalls elf Strike-Outs. Ebenfalls hervorzuheben ist Seahawks-Catcherin Theresa Diefenbach, die auch in diesem Spiel zwei gegnerische Runner beim Steal erwischte.

Am kommenden Wochenende machen sich die Seahawks auf zu ihrem ersten Auswärts-Wochenende in NRW. Dann sind die Wesseling Vermins und Cologne Cardinals erneut Gegner der Kielerinnen.

Inga Hahn
Kiel Seahawks

Fotos: Stefan Stuhr